Menschen verbringen fast 90 % ihres Lebens in geschlossenen Räumen. Ob man sich darin wohlfühlt, hängt entscheidend von der Qualität der Raumluft ab. Ausschlaggebend dafür ist frische, sauerstoffreiche Luft und darauf sollte niemand verzichten. Unverbrauchte Luft in den Lebensräumen ist unerlässlich zur Erhaltung unserer Gesundheit und zur Steigerung der Leistungsfähigkeit. Wir verbrauchen Sauerstoff und geben Kohlendioxid an die Luft ab. Pro Stunde können bis zu 75 Liter CO² und bis zu 175 Gramm Wasserdampf entstehen.
Aber 80 % aller Bewohner lüften unbewusst falsch! Die Fenster werden nur kurzzeitig geöffnet und es findet keine Querlüftung statt. Die Frischluftzufuhr durch das Öffnen der Fenster ist auch energetisch wenig sinnvoll. Bis zu 50 % der Energie gehen dabei verloren.
Der Luftaustausch ist nur unvollständig und bleibt auf den jeweiligen Raum beschränkt. Häufig fehlt es auch an regelmäßigem, mehrmaligem Lüften, denn nur kurz „Fenster auf“ reicht bei der heutigen luftdichten Bauweise nicht aus, um sowohl Schadstoffe als auch Feuchtigkeit und CO² abzutransportieren. Durch den Einsatz einer Lüftungsanlage können die Beschwerden von Allergikern deutlich gemildert werden, weil Staub, Pollen und andere Schwebestoffe nicht ins Haus gelangen. Zudem erfolgt der Luftaustausch so effektiv, dass gesundheitsschädliche Schimmelpilze oder Stockflecken nicht entstehen können.
Wichtig für das menschliche Wohlbefinden ist auch die Tatsache, dass Außengeräusche wie Straßen- oder Eisenbahnlärm nicht in die Wohnung dringen, weil bei der kontrollierten Wohnungslüftung keine durchgehenden Öffnungen in den Wänden auftreten. Die Fenster bleiben geschlossen. Gerüche und Dampf aus Küche und Bad werden trotzdem ständig kontrolliert abgeführt.
Eine kontrollierte Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung trägt neben dem Bedürfnis nach frischer Luft auch dem Bedarf nach angenehmer Wärme in der Wohnung Rechnung. Die zugeführte, bereits vorgewärmte Außenluft erreicht im Raum schneller wieder die gewünschte Temperatur, ohne dass Zuglufteffekte auftreten. Dadurch ergibt sich ein hohes Kostenersparnispotenzial durch eine deutliche Reduzierung des Energieverbrauchs.
Wichtig ist, dass die Lüftungsanlage richtig eingestellt, die Luftmengen für die jeweiligen Räume Zu und Abgeführt werden. Hierzu muss Lüftungsnlage eingemessen werden. Hierzu näheres im Bericht „Inbetriebnahme, Abnahme, Betrieb und Wartung von Lüft
Bekanntlich ist der absolute Feuchtegehalt der Luft von deren Temperatur abhängig; kalte Luft hat einen geringeren Wassergehalt als warme. Zur Feuchteabfuhr muss daher die hereingelüftete Außenluft erwärmt werden, damit sie relativ trockener und aufnahmefähig für die Raumfeuchte wird nach dem Prinzip: Außenluft rein Aufwärmen Raumluft raus.
Damit die durch Wohnprozesse entstehende Feuchtigkeit abgeführt werden kann, ist ein effektiver Luftaustausch von Nöten. Befindet sich im Gebäide keine Lüftungsanlage die den Luftaustausch regelt, sollte ein sinnvoller Luftaustausch stets bei weit geöffneten Fenstern stattfinden, bei Intensität und Dauer des Lüftens muss der Gebäudezustand, als auch die Einrichtung der Wohnungen berücksichtigt werden. Hilfreich sind dabei noch folgende Hinweise im Hinblick auf die Art der Feuchtebelastung in verschiedenen Räumen:
In Küchen sollte die durch das Kochen eingebrachte Feuchtigkeit am Besten unmittelbar beim Entstehen durch einen Dunstabzug abgeführt werden. In BaderäuImen kann das Abwischen der Fliesen nach dem Duschen die Lüftungsdauer verkürzen, denn das abgewischte Wasser muss schon nicht mehr hinausgelüftet werden.
In Schlafräumen wird meist unterschätzt, welche Feuchtemengen infolge Feuchteabgabe über die Haut und durch die Atemluft entstehen, zwar pro Zeiteinheit wenig, aber länger andauernd. Die Feuchtigkeit, die sich in den sorptionsfähigen Betten anreichert, seien diese aus Wolle oder aus Fendern, benötigt auch einige Zeit zur Desorption und Wiederabgabe durch Lüften. Schlafräume weisen daher nach umfangreichen statistischen Erhebungen den höchsten Anteil von Schimmelpilzschäden auf vor Küchen, Wohnräumen und Bädern.
Folgende Angaben können zur Orientierung für ideale Raumbedingungen in den einzelnen Wohnräume angesetzt werden:
Raum
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Optimale Luftfeuchtigkeit
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Optimale Temperatur
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Wohn- und Arbeitszimmer | 40-60 % | 20 °C |
Schlafzimmer | 40-60 % | 16-18 °C |
Kinderzimmer | 40-60 % | 20-22 °C |
Küche | 50-60 % | 18 °C |
Badezimmer | 50-70 % | 23 °C |
Keller | 50-65 % | 10-15 °C |
Ein gesundes Raumklima im Büro ist maßgebend, um sich an seinem Arbeitsplatz wohlzufühlen. Doch gerade beim Klima sind die subjektiven Wahrnehmungen oft sehr unterschiedlich. Deshalb ist es nicht immer leicht, die optimalen Umgebungseinflüsse zu schaffen, bei denen sich jeder wohlfühlt.
Neben Einflüssen auf die körperliche Gesundheit von Büromitarbeitern gibt es mögliche psychische Folgen. Schlechte Raumluft beeinflusst oft das Wohlbefinden negativ. Kommt niedrige Luftfeuchtigkeit zum Beispiel zusammen mit reichlich Wärme und einem erhöhten Kohlendioxidgehalt, kann neben Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten ein allgemeines Unwohlsein auftreten. Dies gilt für kleine als auch für größere Büroräume. Schwieriger ist dies bei Großraumbüros, hier sind Einflussgrößen wie Luftqualität, Luftfeuchtigkeit, Raumlufttemperatur, Feinstaub und Luftbewegung Kriterien, die ein Wohlfühlen und auch die Arbeitsleistung maßbeglich beeinflussen und durch die Anzahl der Mitarbieter nicht für alle Einheitlich zu Regeln ist.
Die Luftqualität hängt davon ab, wie hoch die Belastung am Arbeitsplatz durch Feinstaub und andere Mikropartikel ist. Aber auch Gerüche und Ausdünstungen können die Güte der Raumluft beeinflussen. Je höher die Belastung, desto schlechter ist die Qualität. Als Leitkomponente für die Luftqualität lässt sich der Kohlendioxidgehalt überprüfen. Der Richtwert der maximalen Kohlendioxidbelastung in der Raumluft liegt nach der Technischer Regel für Arbeitsstätten ASR A3.6 "Lüftung" bei 1000 ppm, steigt diese Konzentration sind Lüftung bzw. weitere Maßnahmen notwendig. Jedoch sollte dieser Wert nicht ausgereizt werden, denn eine bessere Raumluftqualität, unterhalb des Grenzwertes von 1000 ppm, sorgt für besseres Wohlbefinden und ausgewogene Leistung der im Raum befindlichen Personen.
Die Luftfeuchtigkeit ist das Verhältnis aus Sauerstoff zu Feuchtigkeit in einem geschlossenen Raum. Es gibt keinen Einheitswert für das perfekte Raumklima, denn jeder Mensch empfindet die Luftfeuchtigkeit individuell. Wichtig ist jedoch, dass die Raumluft nicht zu trocken und nicht zu feucht sein darf.
Bisweilen ist Lufttrockenheit eine Ursache für weitere Probleme. Eventuell trocknen sie die Haut und/oder die Augen aus. Das kann beispielsweise zu juckender Haut und tränenden oder brennenden Augen führen. Insbesondere bei intensiver Bildschirmarbeit wird das Risiko überanstrengter und trockener Augen noch größer. Die optimale relative Luftfeuchtigkeit liegt bei 40 bis 60 Prozent. Bei Bürotätigkeiten ist eine relative Luftfeuchte zwischen 30% und 70% annehmbar. Optimal liegt diese bei etwa 50%.
Die Raumtemperatur muss gesundheitlich zuträglich sein. Je nach Art der Tätigkeit gelten andere Richtwerte. An einem Büroarbeitsplatz sollte die Temperatur min. 18°C und max. 24°C betragen. 21°C sind optimal. Insbesondere im Winter kann die Luft aber deutlich trockener sein. Winterluft ist meistens relativ kühl und enthält vergleichsweise wenig Feuchtigkeit. Je kälter Luft ist, desto weniger Wasser kann sie speichern. Wird sie durch die Heizung aufgewärmt, ohne dass die absolute Feuchtigkeitsmenge steigt, kann sie mehr Wasser als zuvor speichern und der relative Feuchtigkeitsanteil, relativ zur maximalen Speicherkapazität, sinkt.
In einem winterlichen Büro kommen neben der Heizung als Wärmequelle oft zahlreiche Geräte hinzu und auch die Mitarbeiter selbst strahlen Wärme aus. Insbesondere in einem gut wärmegedämmten Großraumbüro kann das durchaus ins Gewicht fallen.
Feinstaub ist in einem trockenen Raumklima ebenfalls eher ein Problem als in einem feuchteren. Der Staub bleibt länger in der Luft und kann deshalb auch längere Zeit eingeatmet werden. Im ungünstigsten Fall dringt er bis in feinste Verästelungen der Lunge vor und kann dort zu gesundheitlichen Problemen führen.
Die Luftgeschwindigkeit ist im Prinzip nichts anderes, als ein Windzug, der durch den Raum verläuft. Sie lässt sich mit einem Ventilator, einer Klimaanlage, durch geöffnete Fenster, aber auch durch eine spezielle Umluft-Belüftung beeinflussen. Ist der Windzug zu stark, nehmen wir die Luftgeschwindigkeit als kühl wahr. Ist der zu schwach, haben wir das Gefühl, dass es keinen Sauerstoffaustausch im Raum gibt. In beiden Fällen fühlen wir uns unbehaglich. Bei der optimalen Raumtemperatur von 21°C sollte die Luftgeschwindigkeit 0,1m/s, bzw. 0,15m/s, nicht überschreiten.
Alle aufgeführten Faktoren werden unteranderem durch Lüftungsanlagen in Gebäuden beeinflusst. Ist die Lüftungsanlage nicht richtig eingestellt, werden die Luftmengen dem jeweiligen Raum nicht zu- und abgeführt, entstehen Probelme in den aufgeführten Parametern. Alle Parameter können ermittelt, und durch Klimamessungen kontrolliert werden. Liegen Hinweise, bei Räumen mit mechanischer Lüftung, auf „schlechte Luft“ vor, ist im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung eine Raumanalyse zu empfehlen. Zu den aufgeführten Punkten biete ich Ihnen meine Leistungen zur Kontrolle, Beurteilung und Abnahme an.
Während der Bauphase sollten im Bereich der Lüftungsanlage je nach Ausführung und Aufgabe Kontrollen, eventuelle Messungen in Form einer Dichtheitsprüfung durchgeführt werden. Eine fachgerechte Montage ist die Grundlage für eine dichte raumlufttechnische Anlage, bei der die für die jeweiligen Räume ausgelegten Luftmengen auch wirklich ankommen. Die Luftdichtigkeit der Luftleitungssysteme bzw. Kanalsysteme und die Verbindungen an Bauteilen ist nicht nur aufgrund der Leckluftverluste sondern auch hinsichtlich der Energieeinsparung von Bedeutung.
Die Norm DIN EN 13779 sowie Produktnormen wie z.B. die DIN EN 1507 und DIN EN 12237 definieren dazu Dichtheitsklassen A bis D, deren Einhaltung, sofern vertraglich vereinbart, kontrolliert werden muss. Die Dichtheitsprüfung vor Ort sollte nach DIN EN 12599 möglichst in der Phase des Einbaus erfolgen, da die Anlagen für Lokalisierung der Leckage und etwaige Nachbesserungen dann noch gut zugänglich sind.
Die fachgerechte Inbetriebnahme einer Lüftungsanlage ist ein wichtiger Faktor, damit die zuvor berechneten Luftmengen auch wirklich in den einzelnen Räumen ankommen. Denn sind die Luftmengen zu gering, wird die Feuchtigkeit nicht wie vorgesehen abtransportiert. In der Folge kann sich Schimmel bilden, der die Gesundheit der Hausbewohner beeinträchtigt und die Bausubstanz angreifen kann. Sind die eingetragenen Luftmengen zu hoch, können Zugerscheinungen und Pfeifgeräusche entstehen.
Ob eine raumlufttechnische Anlage für optimales Klima sorgt, ist dennoch keine Frage des Gefühls. Vielmehr ist ein messtechnischer Abgleich erforderlich. Für die Abnahme, Inbetriebnahme oder Wartungsarbeiten beinhaltet die DIN EN 12599 „Lüftung von Gebäuden, Prüf- und Messverfahren für die Übergabe raumlufttechnischer Anlagen“ entsprechende Vorgaben inklusive Spezifikationen für geeignete Messgeräte.
Inwieweit die nach der Lüftungsnorm DIN 1946-6 geplanten Volumenströme in den entsprechenden Räumen erreicht werden, lässt sich an den Luftdurchlässen kontrollieren. Besteht eine signifikante Differenz der addierten Volumenströme der Zulufträume mit dem zuvor gemessenen Gesamtluftvolumenstrom, ist von Undichtheiten im System auszugehen, die beseitigt werden sollten.
Genauso wie Heizungsanlagen sind raumlufttechnische Anlagen in technischer, thermischer und raumklimatischer Hinsicht einwandfrei abzustimmen. Diese Anlagen sind bei der Inbetriebnahme im Rahmen einer Abnahmeprüfung dem Betreiber zu übergeben.
Während solche Raumlufttechnik früher praktisch nur größere Gebäude (z. B. Bürogebäude) verwendet wurde, werden heute wegen der möglichen Energieeinsparung durch Wärmerückgewinnung und vor allem auch wegen des Komfortgewinns zunehmend auch kleinere Wohnhäuser damit versehen, insbesondere bei Passivhäusern und anderen Niedrigenergiehäusern. In manchen Fällen werden auch nur einzelne Räume mit dezentralen Lüftungsgeräten versorgt.
Eine Lüftungsanlage verursacht wie andere aktive Teile der Haustechnik einen gewissen Wartungsaufwand. Beispielsweise alle 6 Wochen müssen Luftfilter gereinigt werden, was aber oft mit einem Staubsauger in wenigen Minuten erledigt ist, und ein Austausch der Luftfilter ist z. B. einmal jährlich nötig. Ein Kundendienst durch einen Fachmann kann alle zwei bis vier Jahre nötig sein, um das Lüftungsgerät sorgfältig zu reinigen. Die Reinigung der gesamten Luftleitungen ist aufwendiger, mag aber nur alle 10 bis 15 Jahre notwendig sein, insbesondere wenn an den Abluft-Öffnungen Filter angebracht sind, so dass alle Leitungen nur von gefilterter Luft durchflossen werden.
Lüftungsanlagen die nicht fachgerecht in Betrieb genommen, keine Luftmengen eingemessen wurden, oder nicht ausreichend gewartete Lüftungsanlagen, können im Prinzip von Zugerscheinungen über störende Geräusche, mangelnde Frischluftversorgung bis hin zu hygienische Probleme verursachen.
Die gute Wartung einer haustechnischen Anlage ist die Voraussetzung, für ein gesundes Gebäude auch im Hinblick auf die darin lebenden Personen, den energiesparenden und umweltschonenden Betrieb. Diese Voraussetzungen sind jedoch wegen fehlender Informationen und öfters druch mangelnden Interesses des Betreibers manchmal auch wegen der fehlenden Motivation der Anlagenbetreiber oft nicht gegeben.
Die schlechte Funktion haustechnischer Anlagen wird immer mehr in der Öffentlichkeit beklagt und führt im privaten als auch im gewerblichen Bereich zu Problemen. Oft ist der Auslöser einer schlecht funtionierenden Lüftungsanlage verminderte Arbeitsleistung, hervorgerufen durch schlechte raumklimatische Bedingungen, die unteranderem auch psychischen Druck auf die Personen ausüben und alles in allem der Auslöser zu erhöhtem Krankenstand führen kann.
Zu den aufgeführten Punkten biete ich Ihnen meine Leistungen zur Kontrolle, Beurteilung und Abnahme an.